The work is based on a psychiatric phenomenon called the "Wandering Problem". It describes the incessant urge to move in groups of demented patients. They glide and wander seemingly end- and timelessly through space.
The monotonous paths and never-ending movement incentive probably compensate their continuous loss of feeling and inner life. The in discourse frequently glorified motif of nomadic modern man here meets its a pathological extreme: without memories it is impossible to situate oneself in life and without being unable to read the signs of the urbanized space they are paths of no return.
If we provide these people with miniaturized worlds, they will walk unceasingly past each other. And observers say, they are almost indistinguishable from the healthy part of mankind. But the piece is not about describing a clinical file, but about concentrating on certain aspects of this phenomenon on a metaphorical level. If theater truly is the place to enact social phenomena, then we will take this metaphor for the world literally and create for the dancers a system of spatially and temporally coordinated sequences. Within this system lies the beginning of a wandering, which can only be endless and dance suddenly becomes an activity in itself.
Choreography: C.Winkler
Dance: Ingo Reulecke, Nicole Baumann
Music: Mark Spybie, Hazard, Terre Thaemlitz, Sleep Research Facility
Video: Lillevän
Production: Christoph Winkler
Grundlage des Stückes bildet das als „Wandering Problem“ bezeichnete Phänomen der Psychiatrie. Es beschreibt den unablässigen Drang einer Gruppe von Demenzpatienten sich fortzubewegen. Sie gleiten und wandeln scheinbar end- und zeitlos durch den Raum.
Ihre monotonen Gänge, ihr unaufhörlicher Bewegungsdrang kompensiert somit wahrscheinlich den fortwährenden Verlust ihrer Gefühls- und Innenwelten. Das im Diskurs oft verklärte Motiv des nomadisch lebenden Menschen der heutigen Zeit findet hier sein pathologisches Extrem: ohne Erinnerungen gibt es keine Verortung in der Welt und ohne die Zeichen des städtischen Raumes lesen zu können sind es Gänge ohne Wiederkehr.
Wenn man diesen Menschen miniaturisierte Welten schafft, so laufen sie oft unablässig aneinander vorbei und sind nach Aussagen von Beobachtern kaum zu unterscheiden von dem gesunden Rest der Menschheit. Es geht in dem Stück aber nicht darum, eine Krankenakte zu bebildern, sondern um die Konzentration auf bestimmte Aspekte dieses Phänomens auf einer metaphorischen Ebene. Wenn das Theater wirklich der Platz für das Durchspielen von gesellschaftlichen Phänomenen ist, dann nehmen wir diese Weltmetapher wörtlich und erschaffen für den Tänzer ein System mit räumlich und zeitlich koordinierten Abläufen. In diesem System beginnt seine Wanderung, die nur unendlich sein kann und der Tanz wird plötzlich zum Handeln an sich selbst.
Tanzstück von Christoph Winkler
mit Ingo Reulecke und Nicole Baumann
Musik: Mark Spybie, Hazard, Terre Thaemlitz, Sleep Research Facility
Video: Lillevän
Produktion: Christoph Winkler
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