Seit einigen Jahren geht in den Industrienationen der westlichen Hemisphäre der Übergang von der Arbeits - zu einer wissensbasierten Gesellschaft vor sich. Eine hochwertig qualifizierte Ausbildung gilt als Garant nicht nur für ökonomisches Wachstum sondern auch für gesellschaftliche Stabilität und universelle Teilhabe.
Das von der Unesco und der OECD initiierte Programm ‚Lifelong Learning’ lieferte die theoretischen Grundlage auf dieser dann zahlreiche Förderprogramme gestartet wurden. Die Auswirkungen dieser Strategie sind in sämtlichen OECD Ländern in vielfältiger Weise spürbar: eine Verwissenschaftlichung von Lernen allgemein und zahlreiche Evaluierungskonzepte zur Quantifizierung des "Humankapitals" sind nur einige Folgen der ‚Lifelong Learning’ Ideologie. Auch in der Tanzausbildung sieht man einen tief greifenden Wechsel in den Ausbildungskonzepten um einen Abgleich mit den veränderten Anforderungen des Marktes zu ermöglichen. Das Stück "Taking Steps" folgt nun dieser Perspektive und wendet sie auf die tägliche Praxis des Tänzers an: wie findet Lernen im Tanz statt und wo spiegelt sich ökonomische Bedingtheit in der täglichen Praxis wieder? Oder um eine bekannte Metapher weiterzuführen: Wenn der Körper das Instrument des Tänzers ist und wir alle zu Humankapital werden - was wird dann gespielt?
Konzept & Regie: Christoph Winkler | Von und mit: Luke Garwood, Martin Hansen und Christine Joy Ritter | Licht: André Schulz | Kostümassistenz: Lisa Kentner | Produktionsassistenz: Parwanhe Frei | Produktionsdramaturgie: ehrliche arbeit - freies Kulturbüro | Fotos: Heiko Marquardt _frischefotos
Eine Produktion von Christoph Winkler in Koproduktion mit Sophiensaele. Gefördert durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin - Senatskanzlei - Kulturelle Angelegenheiten, dem Canada Council for the Arts, sowie durch das Tanz-Residenz-Programm des Goethe-Instituts Montréal und Circuit Est. Mit freundlicher Unterstützung von Phase 7.