Die beiden unter dem Namen "Biopics" zusammengefassten Stücke basieren vollständig auf biografischem Material der Tänzer. Das Bewegungsmaterial und die Geschichten wurden ausgewählt, um etwas über die gelebte Realität von Tänzern zu erzählen und den exemplarischen Charakter dieser Geschichten zu betonen, denn dieser offenbart etwas über den Zeitgenössischen Tanz und seine Praxis.
Travis Steele Sisk erhielt seine Ausbildung in Richmond/Virginia (USA) und kam nach Berlin, weil er wie viele amerikanische Tänzer hier den neuen "hot spot for the arts" vermutete. Nach seiner Ankunft in der Stadt musste er allerdings feststellen, dass es leichter ist, ein bezahlbares Zimmer in Neukölln zu bekommen als einen einigermaßen bezahlten Job als Tänzer. Der von Politikern gern zitierte Mythos von der Anziehungskraft Berlins auf junge Künstler erfährt so seinen Abgleich mit der Wirklichkeit: Viele internationale Tänzer schaffen es kaum auf die Berliner Bühnen.
Dennis Dietrich studierte Tanz an der Palucca Schule Dresden und versucht sich seitdem als freischaffender Tänzer über Wasser zu halten. Er arbeitet für das Fernsehballett, tanzt in Shopping Malls, Operninszenierungen oder am Jugendtheater. Die ökonomische Realität durchdringt seine tänzerische Arbeit fast vollständig.
von und mit Travis Steele Sisk und Dennis Dietrich
Idee und Konzept: Christoph Winkler
Produktion: ehrliche arbeit - freies Kulturbüro