Es ist faszinierend, welche Emotionen die Fastnacht hervorruft. Für die Einen ist sie die schönste Nebensache der Welt, bei anderen löst sie eine fast „allergische Reaktion” aus. Aber was steckt hinter dieser schwäbisch-alemannischen Fastnacht? Über die historischen Fakten hinaus, regt der Film zur Auseinandersetzung mit dem Sinn der Fastnacht an. Die Franko-Kanadische Regisseurin beleuchtet das narrisches Brauchtum für ein breites Publikum aus einer neuen Perspektive.
Was ist ihre Tradition, ihre Geschichte, die vielleicht einige nicht kennen? Von außen betrachtet scheint sie wie ein wahrhaft gesellschaftliches Phänomen. Die Fastnacht bildet eine sehr große Familie. Das Gefühl der Zugehörigkeit ist sehr stark. „Von Narren und Hexen” zeigt in einem ethnologischen Dokumentarfilm eine der wichtigsten kulturellen und gesellschaftlichen Traditionen in Süddeutschland, der Schweiz und Österreich sowie deren Hintergründe.
Es gibt traditionsreiche und neuere Zünfte, die sich nicht immer „grün” sind. Warum? Viele neuere Zünfte haben eine „Hexe” als Figur. In der ursprünglichen Fastnacht gab es diese Figur aber, nicht. Wie kann traditionelles Brauchtum in unserer heutigen modernen Welt bewahrt werden, welche Veränderungen sind dabei akzeptabel ohne den Brauch zu gefährden oder zu verfälschen. Und wie können neuere Zünfte selbst neue Traditionen entstehen lassen, ohne sich den Spott der traditionellen Zünfte einzufangen?
Als Danièle Bellemare Lee vor sieben Jahren mit diesem Projekt startete, wusste Sie noch nichts über diese Traditionen und wissenschaftliche Untersuchungen. Dank ihrem unvoreingenommenen Blick gelingt es ihr, die Fastnacht auf das Wesentliche anschaulich zu verdichten. 115 Minuten.
Mit Jürgen Hohl, Andreas Reutter, Klaus Müller, Maria Hipp, Martin Hipp, Christoph Stehle, Rudolf Hämmerle, Markus Wüsrtle, Andreas Bachmann. Musik: Nancy Carney, Johannes Kaiser, Thomas Frick, Sylvie Payette.
Regie: Daniele Bellemare Lee, assistent Mark Lee