Zum Stück (Text der Schüler*innen): Die 9. Klasse des Kurt-Tucholsky-Gymnasiums explorierte zusammen mit einem Querklang-Team experimentelle Klänge mit Stimme, Instrumenten und Smartphone-Apps. Sie präsentiert nun mit dem Stück „Geordnetes Chaos“ ihr eigenes Verständnis von experimenteller Musik und das Produkt von mehrwöchiger, selbstständiger Arbeit. Die Schüler waren zu jedem Zeitpunkt frei in der Ausgestaltung ihrer eigenen Ideen und Wünsche. Die Herausforderung beim experimentellen Musizieren, Beliebigkeit zu vermeiden wird in dem von den Schülern ausgesuchten Titel „Geordnetes Chaos“ gespiegelt.
Eine Komposition der Schüler*innen der Klasse 9F der Kurt-Tucholsky-Oberschule, Pankow: Bruno Behling, Viktor Blazeski, Anna Luisa Denzer, Luca Marius Flöter, Angelina Franz, Lara Görnandt, Melinda Jacobs, Georgina Jähler, Xenia Kau, Anna Sarah Maria Kunze, Lea Meinke, Lukas Meinke, Samuel Merkel, Eric Nordmann, Isabell Orzeszek, Dario Elias Striepling, Alina Swoboda, Kacper Szweczyk, Kaan-Tarkan Tackmann, Cäthe Voigt, Laura-Sophie Wölk, Pia Sinah Wollenberg. Begleitet durch: Misha Cvijovic, Sarah Müller, Alexander Patzelt, Lucas Temming
Diese experimentelle Kollektivkomposition ist entstanden im Rahmen des Projektes QuerKlang 2017 - uraufgegführt im Rahmen von Berliner Festspiele | MaerzMusik - Festival für Zeitfragen.
QuerKlang ist experimentelles Komponieren in der Schule. Schüler*innen werden im Klassenverbund ermutigt, sich eigenständig mit musikalischen Materialien und dessen Gestaltungsmöglichkeiten zu beschäftigen und dieses als persönliches Ausdrucks- und Gestaltungsmittel zu erfahren. Damit können sie gleichzeitig Neugier, Toleranz und Verständnis gegenüber der Vielfalt zeitgenössischem Musikschaffens zu entwickeln. Der künstlerische Ansatz lässt sich beschreiben mit den Worten: Querdenken, Umstrukturieren, Experimentieren, Reise ins Unbekannte, Kompromissbereitschaft, Lernen als Infragestellen, Neues aus zu probieren und gewohnte Wege verlassen. In erster Linie sind alle Ebenbürtig, jeder kann Musik machen, egal welcher Herkunft, welche Sprache gesprochen wird oder musikalische Ausbildung vorhanden ist. Das Format schafft barrierefreien Zugang zum Schaffensprozess. Die Diversität und Inklusion ist dabei Grundvoraussetzung. Der Prozess schafft einen Raum indem sich die Schüler*innen mit der Musik identifizieren kann udn sich profilieren kann. Der Raum bildet eine Brücke zur Teilhabe und zur Stärkung der Gemeinschaft. Dabei im Mittelpunkt steht der experimentelle, eigenverantwortliche Umgang mit einer Vielfalt von musikalischen Materialien und musikalischen Ideen. ein wichtiger Punkt der erreicht werden soll, ist die Differenz, die als Produkt und als Vorgang ästhetischer Wahrnehmung entstehen soll und ist Mittelpunkt des künstlerischen Ansatzes. Differenzen schaffen Raum für Irritationen, die neues Denken anstoßen, Kreativität und Reflexion fördern, Orientierung und Akzeptanz neu herstellen. Das Urteilsvermögen, die Entscheidungsfähigkeit und die Teamfähigkeit der Schüler*innen wird auf die Probe gestellt und entwickelt sich. Wenn die Schüler*innen im Prozess auf Vorschläge und Ideen eingehen, genau hinhören und eigene ästhetische Empfindungen argumentativ verteidigen, wird nicht nur das Selbstbewusstsein gefördert sondern auch der Zusammenhalt beeinflusst.
Weitere Infos unter querklang.eu