DAS LIED DER NACHT
Hans Gál
Dramatische Ballade in drei Bildern / Text von Karl Michael von Levetzow
- Inhalt -
Ein verwaistes Volk drängt nach des Königs Tod Erbprinzessin Lianora zur Eheschließung. Lianora aber will keine Heirat, der Eintritt ins Kloster erscheint ihr als einziger Ausweg. Doch dann ertönt Nacht für Nacht die Stimme eines Mannes, dessen sehnsuchtsvoller Gesang umso faszinierender erscheint, da niemand etwas über die Herkunft, noch über die Identität des schwarzgewandeten und maskierten Sängers weiß. Das Lied schlingt mehr und mehr ein Liebesband um Lianora und den geheimnisvollen Fremden, der sich immer näher an den Königspalast wagt. Eines Nachts dringt Lianoras Vetter und Werber Tancred in das Gemach der Prinzessin. Der fremde Sänger rettet Lianora vor Tancreds besitzergreifender Gewalt. Am nächsten Tag erklärt sie vor allem Volk den Sänger zu ihrem Gemahl. Als der Fremde seine Maske zieht, offenbart sich dahinter Ciullo, Lianoras Bootsmann, ein einfacher Mann aus dem Volk. Gekränkt zieht Lianora ihr Eheversprechen zurück. Zu spät, und erst, als Ciullo vor aller Augen sein Leben beendet, erhört sie das Lied der Liebe.
DAS LIED DER NACHT erlebte am 24. April 1926 am Stadttheater Breslau eine begeistert aufgenommene Uraufführung. Mit dem Dichter Karl Michael von Levetzow hatte Hans Gál eine poetische und musikalisch farbenprächtige Erzählung aus einem mythischen Königreich in Sizilien geschaffen, die, gemäß der Zeit, psychologische Tiefen in Wort und Musik ergründet und auslotet.
Der österreichische Komponist und Musikwissenschaftler Hans Gál (1890–1987) zählt zu den von den Nationalsozialisten als ‚jüdisch‘ und ‚entartet‘ verfemten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Die meisten Werke des einst sehr bekannten und hochgeschätzten Künstlers sind heute vergessen. DAS LIED DER NACHT nach 1930 nie wieder aufgeführt, eine Einspielung des Werkes liegt nicht vor.
Zum ersten Mal am Theater Osnabrück inszeniert Mascha Pörzgen – Opernraritäten und zeitgenössischem Musiktheater gilt ihr besonderes Interesse.
Die Musikalische Leitung liegt in den Händen des Generalmusikdirektors Andreas Hotz, der bereits in den vergangenen Spielzeiten für gefeierte Wiederentdeckungen zu Unrecht vergessener Werke sorgte.
- Besetzung -
Musikalische Leitung: Andreas Hotz
Inszenierung: Mascha Pörzgen
Bühne, Kostüme und Video: Frank Fellmann
Choreinstudierung: Markus Lafleur
Dramaturgie: Ulrike Schumann
Die Fürstin-Äbtissin: Gritt Gnauck
Lianora, Erbprinzessin von Sizilien: Lina Liu
Galwine, ältere Folgedame: Elzbieta Schiffer
Hämone, jüngere Folgedame: Susann Vent-Wunderlich
Tancred, Vetter Lianoras: Rhys Jenkins
Der Kanzler-Reichsverweser: José Gallisa
Ciullo, der Bootmann / der Namenlose Sänger: Ferdinand von Bothmer
Osnabrücker Symphonieorchester
Opernchor des Theaters Osnabrück
Extrachor des Theaters Osnabrück
Statisterie
℗ Filmproduktion Siegersbusch, Wuppertal