An der Stadtteilschule Barmbek in Hamburg lernen Kinder vieler verschiedener Nationen unter einem Dach. Die Schule hat ein hohes Maß an Verantwortung für die Bildung im kulturellen Bereich. Den Eltern fehlt häufig das Geld, um ihren Kindern zum Beispiel Instrumentalunterricht zu ermöglichen. Musizieren darf nicht ein reines Privileg für Kinder aus wirtschaftlich wohl situierten Verhältnissen sein, sondern muss für alle zugänglich sein. Zudem ist Musik ein Mittel, verschiedene Welten miteinander zu verbinden, ohne dass es einer Sprache bedarf. Es eignet sich hervorragend zur Integration.
Wir inszenierten den Jugendroman „Isola“ von Isabel Abedi als Musical. Ziel war es, mehreren Kindern und Jugendlichen das Musizieren zu ermöglichen und sich mit Schauspiel, Tanz, Gesang oder in einer Band künstlerisch auszudrücken. Die Integration sollte verstärkt werden. Schüler aller drei Schulstandorte waren im Projekt beteiligt.
Das Projekt lief über das ganze Schuljahr und endete mit Aufführungen in der Aula der Schule in der Fraenkelstraße, bei der dieses Video entstand. Für das Musical ab es folgende Kurse:
- Schauspiel/Gesang (10 Schüler)
- Chor (15 Schüler)
- die Band (15 Schüler)
- Tanzen (10 Schüler)
Inhalt des Romans:
12 Jugendliche werden von einem Filmregisseur gecastet. Sie sind zu zwölft und sie haben das große Los gezogen. Drei Wochen allein auf einer einsamen Insel vor Rio de Janeiro – als Darsteller eines Films, bei dem nur sie allein die Handlung bestimmen. Doch nicht nur für die siebzehnjährige Vera, die ganz eigene Gründe hat, auf der Insel zu sein, wird das paradiesische Idyll zu einem schillernden
Gefängnis. Was verbirgt der melancholische Solo, der Veras Gefühle auf ganz ungewöhnliche Weise berührt? Wer ist die hübsche Moon, die sanfte Pearl, der provozierende Joker – wer sind sie alle in Wirklichkeit? Ein jeder von ihnen kommt der Wahrheit näher, als der exzentrische Regisseur die Jugendlichen mit einem Spiel überrumpelt, auf das niemand vorbereitet ist. Ein Spiel, das bald tödlicher Ernst wird.
Im Rahmen des Schauspielunterrichts entwickelten wir gemeinsam mit der Schriftstellerin Isabel Abedi die Figuren und die Geschichte und orientierten uns an der Handlung des Romans. Die Schüler haben dabei sehr viele eigene Ideen und Geschichten eingebracht und somit die Handlung innerhalb des Rahmens aus dem Roman zum großen Teil bestimmt.
Die Musik haben wir selber komponiert. Mit dem Chor wurde genau erarbeitet, welche Funktion er hat. Er singt manchmal die Gedanken der Schauspieler, sowohl solistisch als auch als Chor, manchmal das, was man durch die versteckten Kameras sieht. Die Band erarbeitet diese Songs instrumental. Die Tänze entwickeln dazu Choreografien.
Am 09.09.16 wurde das Projekt im Rahmen einer Lesung mit Musik der gesamten Schülerschaft vorgestellt. Isabel Abedi las ausgewählte Stellen aus dem Roman und der Chor präsentierte zusammen mit Vera Langer und den Bandleitern Ali Busse und Jakob Schulze sowie Henner Depenbusch einen ersten Song für das Musical. Ziel war es, die Schüler für das Projekt zu gewinnen.
Etwa 60 Schüler bewarben sich für die Band. Aus ihnen wählten die Bandleiter 25 Schüler aus. Die Kosten für die Band übernahm vollständig die Elisabeth Karl-Heinz Behnke-Stiftung.
Projektbeteiligte:
- Isabel Abedi, freie Schriftstellerin - Rollenentwicklung
- Maika Viehstädt, Schauspielerin und Regisseurin, Lehrauftrag an der Stadtteilschule Barmbek - Schauspiel und Skript
- Vera Langer, Musikerin und Chorleiterin, Lehrauftrag an der Stadtteilschule Barmbek - Kompostion, Gesang und Chorleitung
- Julia Teske, Lehrerin an der Stadtteilschule Barmbek - Tanz
- Musikschule Musixx, Leitung: Henner Depenbusch (Bandleiter an der Stadtteilschule Barmbek: Ali Busse und Jakob Schulze)