Bildhauer Jan de Weryha und Cellistin Lucja Wojdak präsentieren einzigartige Symbiose aus Skulpturen und Klängen ---
Der in Hamburg-Lohbrügge arbeitende, international bekannte Bildhauer Jan der Weryha hat zu einem Atelierkonzert eingeladen und wollte seine Holz-Skulpturen und Installationen akustisch erlebbar machen. Für das Projekt hat sich der 67-jährige Bildhauer mit der Cellistin Lucja Wojdak (60) zusammengetan. Gemeinsam haben der bildende Künstler und die Musikerin Klangszenarien „komponiert“, die in einen musikalischen Dialog mit den Holzobjekten Weryhas treten sollen. „Ich bin selbst sehr gespannt, was beim Konzert dabei herauskommen wird und ob das Publikum dann auch die atmosphärische Stimmung bei der Bearbeitung des Holzes nachempfinden kann“, sagte Jan de Weryha im Vorfeld der Veranstaltung. Er muss zugeben, dass diese Symbiose zwischen Skulpturen und Musik eine gewagte Performance ist. Denn die Cellistin, die wie Weryha aus Polen (Danzig) stammt und seit 1981 in Hamburg lebt, hat im Vorfeld im Atelier des Bildhauers Geräusche aufgenommen, die bei der Bearbeitung des Holzes – beim Sägen, Hacken, Spalten und Nageln – zu hören sind. Diese sogenannten „Loops“ hat Lucja Wojdak live in die eigens zu diesem Anlass komponierten und arrangierten Cellostücke eingearbeitet. Dabei spielte sie auf einem elektronisch verstärkten Cello. „In den Musikstücken finden sich teilweise vorab festgeschriebene Themen und rhythmische Strukturen wieder, aber auch freie Improvisationen“, erklärt Weryha: „Dies korrespondiert mit meiner Arbeitsweise als Bildhauer.“ Genau wie Weryha ist auch Wojdak alles andere als eine Unbekannte: Sie erlernte ihr Instrument in den 60er und 70er Jahren in klassischer Schule, war Mitglied der staatlichen Symphonie- und Kammerorchester Posen und Stolp und tritt auch klassisch als Solo-Cellistin auf. Zudem musiziert sie in verschiedenen Formationen, spielt auch neue und experimentelle Musik, Jazz oder Pop. Die Musikerin und der Bildhauer lernten sich über die Deutsch-Polnische Gesellschaft kennen. Im Herbst 2016 musizierte Wojdak bereits bei einer Austellung Weryhas. „Doch diesmal sollten sollen ihre Musik und meine Holzskulpturen nicht nebeneinander präsentiert werden, sondern sich miteinander als Gesamtkunstwerk vereinen“, sagt Weryha. Im Vorfeld versprach er ein „völlig neuartiges mehrdimensionales Kunsterlebnis“. Am Ende war es ein Experiment voller Improvisation. Eine spannende und interessante Idee, die aber durch technische Probleme und sichtliche Aufregung der Solistin im Versuchsstadium steckenblieb. Mehr ein Experiment als ein ausgereiftes Konzert.