„Das Stück geht so: Wir haben uns ein Gedicht ausgedacht.“ – „Dann haben wir unsere Lieblingswörter genommen, nacheinander aufgesagt und zu den Wörtern eine Bewegung gemacht.“ – „Vor allem fand ich die Klangmassage gut, wie man nur mit einem Ohr die einzelnen Töne hören konnte und nicht genau wusste, wie man die Töne macht.“ – „Mir macht das Blätterspiel Spaß, weil man sich sehr toll konzentrieren muss.“ – „Da hatten wir rote und blaue Karten. Rot war kurz und blau war lang.“ – „Wir haben a, e, To, Pa aufgeschrieben, die Zahlen von 1 bis 20 und noch verschiedene Lautstärken.“ – „Ich fand das Partitur-Spielen schön.“ – „Vor allem das mit dem laut leise langsam schnell Reden. Und die Zeitung, die Gretas Vater ganz langsam geholt hat. Ja, Gretas Vater war sehr lustig! Und Sena hat was richtig Lustiges gesagt. Greta, Nika, Laurenz, Lena und ich haben gelacht!“ – „Mir hat nur die Klangmassage gefallen. Ich will nicht auftreten. Denn Mama kann sehr wahrscheinlich nicht [zum Konzert] kommen!“ – „Ich wünsche mir, dass wir bei der Aufführung Geräusche mit dem Körper machen und so ein Stück daraus komponieren.“ – „Mit Musikinstrumenten auf der Bühne *ist mein zweiter Wunsch* spielen.“ – „Zum Beispiel mit Triangel oder Rasseln, und dass wir damit ein kleines Orchester machen.“ – „Ich hoffe, dass der Auftritt uns, 3b, gelingt“ und „alles gut geht!“
Ein Stück von Sena Ahmetovic, Mohammad Mahdi Amiri, Cornelius Boison, Danial Faramarzi, Mathilda Glatzer, Julian Haffner, Sebastian Hamer, Leonard Hamer, Lena Hecker, Greta Hinke, Maya Kuhlmann, Antonia Leißner, Olivia Meyer, Finneas Oveson, Vincent Peschel, Malik Polat, Laurenz Röder, Mark Rusin, Johannes Schiek, Don Maikel Schmidt, Lorré Schuricht, Nika Teske, Filo Davio Wüst, Levin Zidan Zielinske. Begleitet durch Ehsan Khatibi, Mijin Oh und Angelika Siegmund.
Diese experimentelle Kollektivkomposition ist entstanden im Rahmen des Projektes QuerKlang 2018 - uraufgegführt im Rahmen von Berliner Festspiele | MaerzMusik - Festival für Zeitfragen am 19.3.2018.
QuerKlang ist experimentelles Komponieren in der Schule. Schüler*innen werden im Klassenverbund ermutigt, sich eigenständig mit musikalischen Materialien und dessen Gestaltungsmöglichkeiten zu beschäftigen und dieses als persönliches Ausdrucks- und Gestaltungsmittel zu erfahren. Damit können sie gleichzeitig Neugier, Toleranz und Verständnis gegenüber der Vielfalt zeitgenössischem Musikschaffens zu entwickeln. Der künstlerische Ansatz lässt sich beschreiben mit den Worten: Querdenken, Umstrukturieren, Experimentieren, Reise ins Unbekannte, Kompromissbereitschaft, Lernen als Infragestellen, Neues aus zu probieren und gewohnte Wege verlassen. In erster Linie sind alle Ebenbürtig, jeder kann Musik machen, egal welcher Herkunft, welche Sprache gesprochen wird oder musikalische Ausbildung vorhanden ist. Das Format schafft barrierefreien Zugang zum Schaffensprozess. Die Diversität und Inklusion ist dabei Grundvoraussetzung. Der Prozess schafft einen Raum indem sich die Schüler*innen mit der Musik identifizieren kann udn sich profilieren kann. Der Raum bildet eine Brücke zur Teilhabe und zur Stärkung der Gemeinschaft. Dabei im Mittelpunkt steht der experimentelle, eigenverantwortliche Umgang mit einer Vielfalt von musikalischen Materialien und musikalischen Ideen. ein wichtiger Punkt der erreicht werden soll, ist die Differenz, die als Produkt und als Vorgang ästhetischer Wahrnehmung entstehen soll und ist Mittelpunkt des künstlerischen Ansatzes. Differenzen schaffen Raum für Irritationen, die neues Denken anstoßen, Kreativität und Reflexion fördern, Orientierung und Akzeptanz neu herstellen. Das Urteilsvermögen, die Entscheidungsfähigkeit und die Teamfähigkeit der Schüler*innen wird auf die Probe gestellt und entwickelt sich. Wenn die Schüler*innen im Prozess auf Vorschläge und Ideen eingehen, genau hinhören und eigene ästhetische Empfindungen argumentativ verteidigen, wird nicht nur das Selbstbewusstsein gefördert sondern auch der Zusammenhalt beeinflusst.
Weitere Infos unter querklang.eu