ACHTUNG! DAS Q&A AM ENDE DES PANELS FAND IN MEHREREN SPRACHEN STATT. ÜBERSETZUNG FÜR DIE NICHT DEUTSCHEN BEITRÄGE FINDET IHR WEITER UNTEN.
Am 28. Und 29. Oktober letztes Jahr fand unsere Konferenz „Als ich nach Deutschland kam“ in Berlin statt. Über 250 Frauen kamen an diesem Wochenende zusammen, um über das Ankommen in Deutschland, das Leben und Arbeiten hier und ihre politische Organisierung als Frauen zu sprechen.
Im ersten Panel ging es um die Geschichte von Arbeitsmigrantinnen in der BRD und der DDR seit den 60er Jahren. Aurora Rodonó, Aktivistin, Kulturschaffende und Forscherin, hat dieses Panel nicht nur moderiert, sondern einen eindrücklichen Überblick über die Geschichte von Ausbeutung, Alltag und Widerstand der sogenannten Gastarbeiterinnen und Vertragsarbeiterinnen in beiden Teilen Deutschlands gegeben. Zu Gast waren Figen Izgin, die 1979 als Kind türkischer Gastarbeiter*innen nach Deutschland kam und sich in einer diskriminierenden Welt von Schule, Arbeit und Gesellschaft zu behaupten und gewerkschaftlich und politisch zu organisieren wusste. Maiphuong Kollath, die 1981 als Vertragsarbeiterin in die DDR kam, erzählte von der Ausbeutung und Rechtlosigkeit als Vertragsarbeiterin, gefolgt von der Geschichte der rassistischen Hetze nach der Wende, gegen die sie sich mutig zur Wehr setzte.
Diese persönlichen Einblicke in die Geschichte vor und nach der Wiedervereinigung sind berührende und starke Zeugnisse von Frauen, die all jenen Mut machen, die neu nach Deutschland kommen, und zeigen, dass es sich zu kämpfen lohnt.
ÜBERSETZUNG Q&A:
1. Kommentar auf arabisch START: 1:24:25 END: 1:25:06: Ich danke euch sehr, und ich danke euch für diese Geschichte über euer Leben und über eure Ankunft hier. Ich bin eine Frau aus Syrien. Ich bin auf Grund des Krieges hergekommen und der sehr schweren Zustände und ich habe meine Familie verloren. Seit vier Jahren bin ich in der Diaspora. Ich habe keine Heimat mehr. Ich bin sehr weit weg von meinem Ehemann und meiner Familie und ich bin hier.
2. From 1:27:05 to 1:32:12: Soll ich auf Englisch oder auf Arabisch sprechen? Also ich werde auf Englisch reden. Ich möchte euch allen herzlich danken für diese Konferenz. Diese Konferenz ist sehr wichtig, und es ist sehr wichtig für mich unter so großartigen Frauen zu sein, und Teil einer Konferenz zu sein, die von Frauen organisiert worden ist. Für mich ist das absolut wichtig.
Ich bin aus dem Sudan und vor 25 Jahren habe ich meine akademische Ausbildung abgeschlossen in Prag. Ich bin Aktivistin für Menschenrechte, und natürlich betreffen uns sehr viele Themen. Seien es die Themen der migrierten Frauen, der geflüchteten Frauen oder Frauen als Gewaltopfer im Sudan. Wir sagen, dass eine Frau zu sein - dass das, was Frauen passiert absolut schrecklich ist. Denn die Dinge passieren Frauen auf Grund der Tatsache, dass sie Frauen sind. Die Geschichten, die ich hier gehört habe, also am Ende des Tages wird ganz klar, dass diese Frauen gelitten haben aufgrund der Tatsache, dass sie Frauen sind und auf Grund der Gesetze, die existieren.
Das Problem ist, dass wir unter dem Patriarchat der Gesellschaft leiden und unter der Diskriminierung und dem Ausschluss. Zum Beispiel was ich bemerkt habe, [zum Thema] geflüchtete Frauen: alle Asylgesetze auf der Welt und besonders in Deutschland, da geht es darum,dass man davon ausgeht, dass es um politische Flüchtlinge geht. Aber es gibt viele Menschen die unter anderen Dingen leiden.
Zum Beispiel im Sudan bei uns gibt es einen Dresscode, da werden wir gezwungen die Klamotten, die Kleidung zu tragen die das herrschende System bevorzugt. Und ansonsten werden wir der Peitschung ausgesetzt und die sudanesischen Frauen leiden eben unter dieser Form der Gewalt und dieser Form des Rassismus und der Diskriminierung. Diese Frauen kommen dann also nach Deutschland und dann werden sie wieder Gesetzen ausgesetzt, die wieder ihre Perspektiven, ihre Bedürfnisse nicht berücksichtigen und unter diesem rassistischen System leiden die Frauen dann. Und diese Frauen, die gerade sprechen, die sich dann äussern über die Gewalt, die sie erlebt haben - das ist wichtig, dass wir diese Stimmen hören! Und ich freue mich, dass [ich] hier die Gelegenheit habe zu sprechen und ich hoffe [auf] die feministische Einheit der Frauengruppen, [um] zusammen [zu] arbeiten.
Gegenseitiges feministisches Miteinander, Mitgefühl und die Bekämpfung der gewaltvollen Maßnahmen gegen Frauen. Zum Beispiel in Polen habe ich teilgenommen an dem Streik gegen die Verschärfung in Bezug auf die Abtreibung und auch bei anderen Sachen denke ich, dass wir zusammenarbeiten müssen, auch wenn es nicht nur um Frauen geht.Denn alle Sachen, die rassitisch sind wirken sich doppelt so stark auf Frauen aus.
Vielen Dank, dass ihr so aufmerksam zugehört habt, dankeschön.