Der Rollsportler in dieser 1974 von David Cronenberg inszenierten und ursprünglich für seinen Film „Shivers“ geplanten Sequenz starb zwei Jahre später tragisch bei einem Stunt-Job für Fellinis „Prova d'orchestra”. Rollschuhlaufend Geige spielend fuhr er stark alkoholisiert und unter massivem Einfluss von LSD in eine Spiegelwand und rammte sich dabei mehrere große Splitter in Anus, Hüfte, Armbeuge und Schläfe. Er verblutete an Ort und Stelle, mutmaßlich weil Fellini wegen des einzuhaltenden Budgets auch nach Stunden der Qual nicht bereit war, via Münzfernsprecher einen Krankenwagen rufen zu lassen. Aus Pietätsgründen entfernte Cronenberg die Szene aus seinem Film, unmittelbar nachdem ihm seine Set-Wahrsagerinn von dem Unglück berichtete. Unbestätigten Gerüchten zufolge diente der Vorfall als Blaupause für Quentin Tarantino’s Verblutungsoper “Reservoir Dogs”. Weniger exploitativ, respektvoller und deutlich subtiler widmete sich hingegen Don Coscarelli dem traurigen Ende eines der besten Rollschuhläufers aller Zeiten, indem er den Originalspiegel säubern und wieder zusammensetzten ließ und ihm eine tragende Rolle in seinem Film “Phantasm” zuwies. Seitdem gehört der restaurierte Spiegel zu den am häufigsten verwendeten Requisiten der Filmgeschichte und findet vornehmlich – als Mahnmal – in Horror- und Suspense-Filmen Verwendung (z.B. in “An American Werewolf in London”, “Candyman”, ”Ringu”, “Shaun of the Dead” oder “Mirrors”).
There are shiny things going on in the Berlin underground...
-----
optics: Neue Massenproduktion
neuemassenproduktion.de
music: Stud (Lotreamon EP)