Die Erich Kästner Schule sorgt seit Jahren für Hamburgs Mode-Nachwuchs. Rund 100 Schüler_innen präsentieren jedes Jahr auf der hauseigenen »Farmsen Fashion Week« ihre eigenen Kreationen. Vom Ausschnitt bis zum Saum – alles selbst entworfen und geschneidert. Grund genug, um noch einmal genauer nachzuhaken: Was heißt das eigentlich – Entwerfen? Woher kommen die Formen? Muss immer alles zusammen passen, um schön zu sein? Um diese und ähnliche Fragen zu beantworten, kooperiert das von Maren Wächter geleitete Fashion-Department der EKS mit dem Projekt »Mobile Welten«.
In gemeinsamen Workshops geht es um Materialien und ihre Veränderbarkeit, um Vorgefundenes und Neuinterpretiertes, um Auseinandernehmen und Zusammensetzen. Diese Techniken der radikalen Improvisation sind dabei keinesfalls auf die Mode beschränkt – sie sind auch immer dann geboten, wenn Menschen und Dinge migrieren. Entwurf – so ließe sich vorläufig festhalten – hat mit einer produktiven Haltung zur Welt zu tun.
Konzipiert und durchgeführt wurden die Workshops von der Designerin Anne Schwätzler (hui-hui) in Zusammenarbeit mit Tamari Nikoleishvili (penelope’s sphere), Katharina Trudzinski (katharinatrudzinski), Bisrat Negassi (Negassi und M.bassy) und Sarah Amah Dua (o-ama-o). Sie bilden die Grundlage für die Entwicklung einer neuen EKS-Kollektion, die 2017 sowohl im MKG als auch in der EKS präsentiert wurde.
Dazu entwickelte die Performerin Katharina Oberlik zusammen mit den Schüler_innen eine Choreographie, bei der es weniger um den »perfekten Catwalk« geht als um die Frage, wie man sich zu Räumen in Beziehung setzt – vor allem wenn man etwas anhat, das irgendwie komisch aussieht.
Video: Tim Kaiser
Musik: Fion Pellacini
Mobile Welten oder das Museum unserer transkulturellen Gegenwart
13. April - 14. Oktober 2018
im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
mobile-welten.org
mkg-hamburg.de