Mafiöse Machenschaften im Handel mit einem der teuersten Fische, dem Blauflossen-Thunfisch, haben die weltweit größte Polizeiaktion gegen die Schwarzmarkt-Händler und deren Handlanger ausgelöst. Und das kurz vor 12, denn die illegale „Abfischung“ torpediert alle Bemühungen der ICCAT, EU, Umweltorganisationen und letztendlich der Verbraucher, den Bestand dieser Art zu erhalten und den Umgang mit ihr nachhaltig zu gestalten. Es ist ein kriminelles und organisiertes Netzwerk, das mit dem schnellsten Räuber der Meere ohne Skrupel Kasse macht.
Rund 2000 Jahre lang galt Thunfisch als „Arme-Leute-Mahlzeit“, bis er zum Ende des 20. Jahrhunderts zur Delikatesse wurde und seitdem erbarmungslos gejagt und zu Sushi und Sashimi verarbeitet wird. Es reichten 40 Jahre Abfischen und speziell der begehrte Blauflossen-Thunfisch stand unvermittelt weit oben auf der Liste der bedrohten Arten.
Erst nach lauten Protesten von Umweltschützern folgten neue gesetzliche Bestimmungen, Quotenregelungen und schärfere Kontrollen. War man sich vor gut 10 Jahren nicht sicher, ob dieser außergewöhnliche Fisch heute noch existieren würde, haben sich aller Skepsis zum Trotz die Bestände erholt.
Der auch „schwarzer Diamant der Meere“ genannte Blauflossen-Thunfisch hat überlebt, nicht aber die antike und nachhaltige Tradition des Fischfangs.
Vor Sardinien wird Thunfisch seit 1497 mit großen Unterwasserfallen, einem ausgeklügelten System an Netzen, gefangen, vor Ort getötet, verarbeitet und verkauft. Seit wenigen Jahren aber werden die wertvollen Tiere aus den Fallen lebend zu Mastfarmen vor Malta transportiert, fett gefüttert und dann direkt nach der Schlachtung im offenen Meer auf -60 Grad schockgefroren, bevor sie nach Asien weitertransportiert werden.
Bekommt ein Fischer im Mittelmeerraum ca. 2 € pro Kilo Blauflossen-Thunfisch, zahlen Konsumenten in Japan im Durchschnitt 300 € pro Kilo. Die meisten Fischer wurden arbeitslos und die Verbraucher in dieser fischreichen Mittelmeer-Region finden größtenteils nur noch importierten Gelbflossen-Thunfisch aus dem Pazifik auf dem heimischen Fischmarkt.
„Die letzte Schlacht“ zeigt den rasanten Weg einer über Jahrhunderte bewährten Fischerei in eine Zukunft, in der eine monopolisierte und technologisch hochgerüstete Fischereiindustrie mit teilweise mafiösen Strukturen die Vorherrschaft übernommen hat.