Mit etwas Brüderlichkeit, oder besser Geschwisterlichkeit, die Welt ein wenig besser machen. Das ist nicht die Botschaft, sondern der Effekt von Robert Guédiguians neuem Film "Das Haus am Meer":
„Während sich die meisten Familien-Reunionsfilme immer weiter nach innen schrauben, öffnet sich Guédiguians nach außen. Das ist, für das Genre wie für die Zuschauer, eine Befreiung. Und eine Lehre für beides: Es geht nicht immer nur um uns selbst. Das alles kann nur durch Schauspieler zusammen gebracht werden, die sich ganz in den Dienst der Sache stellen. Es ist, als hätten sie den »maritimen Kommunismus« (Libération) von Guédiguian mit dem Licht einer über dem Meer niedergehenden Sonne eingesogen.“
„Dass der Film ein großes humanistisches Statement für eine Heimat der Menschen ist, ein Appell für universale Geschwisterlichkeit, und eine Geste gegen die Barbarei der Politik, versteht sich bei diesem Team fast von selbst. Die sanfte Beharrlichkeit des Films aber lässt den Verdacht rasch verschwinden, es gehe um die Illustration von Thesen im Rahmen des Genres. Man kann hier das Meer riechen, die Ermattung und die neue Energie spüren, die Angst und den Trotz.“
Georg Seeßlen in Strandgut Frankfurt
Inhalt: Als ihr Vater erkrankt, kehren Angèle, eine Theaterschauspielerin (Ariane Ascaride) und Joseph, ein idealistischer Gewerkschaftler (Jean-Pierre Darroussin) in den kleinen Küstenort nahe Marseilles zurück, in dem sie aufgewachsen sind und in dem ihr Bruder Armand (Gérard Meylan) seit Jahren die Stellung im kleinen Restaurant der Familie hält. Zusammen müssen sie entscheiden wie es mit dem Haus, dem Restaurant und ihrem Vater weiter gehen soll.
Am Ort ihrer Kindheit und Jugend werden die drei Geschwister mit glücklichen und traurigen Erinnerungen konfrontiert, die sie wieder zueinander finden lassen.
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