Das Lernen und Arbeiten mit dem Außergewöhnlichen gehört für die Schüler*innen der Klasse Violett 2 der Heinrich-Böll-Oberschule zum Alltag. Die 25 Schüler*innen der Klasse stammen aus den Jahrgängen 7 bis 10, können mehr als acht verschiedene Sprachen, lernen individuell, projektorientiert und selbstorganisiert. Nach einer Phase von vielfältigen Experimenten mit Klängen, Zuhören und kleineren Performances, wurden die Ideen dieses Stückes von den Schüler*innen gesteuert, die Themen selbst gefunden und frei umgesetzt. Da unser Projekt in den Räumen des Freizeitbereiches der Schule stattfand, haben wir mit den Klängen von Gegenständen wie Bällen, Büchern und Tennisschlägern experimentiert.
Jahreszeiten | Kreislauf der Erde wird von unseren Schüler*innen als Zustände und Stimmungen beschrieben und mit einer Kombination aus Alltagsgegenständen und Instrumenten akustisch und visuell abstrahiert.
Eine Komposition der Schüler*innen der Klasse Violett 2: Nimet Altinöz, Timucin Ayhan, Chiara Chmil, Aylin Diab, John Doka, Aysa Er, Lucas Goiny, Jakob Honemann, Jacy-Jael Howar, Lisa Katharina Hüting, Aliya Tarmina Jäger, Kevin Karagic, Samantha Kohb, Aldin Kuduzovic, Selina Lakic, Agne Agnija Leite, Julia Lenart-Zastrozna, Patricia Macaganiuc, Kevin Mielewczyk, Evelina Nastas, Abolfazi Noori, Nadja Puskas, Lilly Richiusa, Savas Slacanac, Julian Ticks
Begleitet durch: Naomi Pinnock, Henning WItte, Tomoya Yokokawa
Diese experimentelle Kollektivkomposition ist entstanden im Rahmen des Projektes QuerKlang 2019 - uraufgegführt im Rahmen von Berliner Festspiele | MaerzMusik - Festival für Zeitfragen am 25.3.2019.
QuerKlang ist experimentelles Komponieren in der Schule. Schüler*innen werden im Klassenverbund ermutigt, sich eigenständig mit musikalischen Materialien und dessen Gestaltungsmöglichkeiten zu beschäftigen und dieses als persönliches Ausdrucks- und Gestaltungsmittel zu erfahren. Damit können sie gleichzeitig Neugier, Toleranz und Verständnis gegenüber der Vielfalt zeitgenössischem Musikschaffens zu entwickeln. Der künstlerische Ansatz lässt sich beschreiben mit den Worten: Querdenken, Umstrukturieren, Experimentieren, Reise ins Unbekannte, Kompromissbereitschaft, Lernen als Infragestellen, Neues aus zu probieren und gewohnte Wege verlassen. In erster Linie sind alle Ebenbürtig, jeder kann Musik machen, egal welcher Herkunft, welche Sprache gesprochen wird oder musikalische Ausbildung vorhanden ist. Das Format schafft barrierefreien Zugang zum Schaffensprozess. Die Diversität und Inklusion ist dabei Grundvoraussetzung. Der Prozess schafft einen Raum indem sich die Schüler*innen mit der Musik identifizieren kann udn sich profilieren kann. Der Raum bildet eine Brücke zur Teilhabe und zur Stärkung der Gemeinschaft. Dabei im Mittelpunkt steht der experimentelle, eigenverantwortliche Umgang mit einer Vielfalt von musikalischen Materialien und musikalischen Ideen. ein wichtiger Punkt der erreicht werden soll, ist die Differenz, die als Produkt und als Vorgang ästhetischer Wahrnehmung entstehen soll und ist Mittelpunkt des künstlerischen Ansatzes. Differenzen schaffen Raum für Irritationen, die neues Denken anstoßen, Kreativität und Reflexion fördern, Orientierung und Akzeptanz neu herstellen. Das Urteilsvermögen, die Entscheidungsfähigkeit und die Teamfähigkeit der Schüler*innen wird auf die Probe gestellt und entwickelt sich. Wenn die Schüler*innen im Prozess auf Vorschläge und Ideen eingehen, genau hinhören und eigene ästhetische Empfindungen argumentativ verteidigen, wird nicht nur das Selbstbewusstsein gefördert sondern auch der Zusammenhalt beeinflusst.
Weitere Infos unter querklang.eu