Sag Schibbolet!
Von sichtbaren und unsichtbaren Grenzen
29. Mai 2019 bis 23. Februar 2020
Eine Ausstellung des Jüdischen Museums Hohenems in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum München.
Die Ausstellung
Während man von Globalisierung und internationaler Gemeinschaft spricht, werden überall in der Welt neue Grenzzäune und Mauern errichtet: um Staaten, besetzte Territorien und exklusive Wohnsiedlungen, zwischen öffentlichem und privatem Raum, Erlaubtem und Unerlaubtem. Manche dieser Grenzen sind durchlässig und andere tödlich, manche sichtbar gezogen und andere durch kulturelle Codes, Sprachtests oder biometrische Verfahren bewehrt. Grenzen entscheiden über Leben und Tod, „Identität“ und „Fremdheit“, Zugehörigkeit und Ausschluss.
Und Gilead besetzte die Furten des Jordan vor Efraim, und es geschah, wenn die Flüchtlinge aus Efraim sprachen: Ich will hinübersetzen! So sprachen zu ihm die Männer von Gilead: Bist du ein Efrati? Und sagte er Nein, so sprachen sie zu ihm: Sag doch »Schibbolet!« Er aber sagte »Sibbolet«, und vermochte es nicht richtig auszusprechen; da ergriffen sie ihn und schlachteten ihn an den Furten des Jordan. Und es fielen in selbiger Zeit von Efraim zweiundvierzigtausend. (Richter 12, 5-6)
Ausgehend von der biblischen Erzählung von der Flucht der Efraimiter vor den siegreichen Gileaditern und ihrem tödlichen Scheitern an den Ufern des Jordans, lädt das Jüdische Museum München internationale Künstler_innen dazu ein, Grenzen in aller Welt kritisch zu betrachten.
Kurator: Boaz Levin
Projektkoordination: Nikolaus Hagen
Gestaltung: Roland Stecher / Thomas Matt, atelier stecher
Künstler_innen:
Ovidiu Anton (Wien | Vienna) | Caroline Bergvall (London) | Zach Blas (London) | Sophie Calle (Paris) | Arno Gisinger (Paris) | Vincent Grunwald (Berlin) | Lawrence Abu Hamdan (Beirut) | Ryan S. Jeffery (Los Angeles) & Quinn Slobodian (Cambridge, Ma) | Leon Kahane (Berlin/Tel Aviv) | Mikael Levin (New York) | Fiamma Montezemolo (San Francisco) | Pınar Öğrenci (Istanbul/Berlin) | Fazal Sheik (Zürich | Zurich)
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