MOONDOG'S CORNER
Hier stand von 1974 bis 1976 der New Yorker Straßenmusiker Louis
Thomas Hardin, verkaufte Hefte mit seinen Gedichten und Liedern
und sprach mit vorbeikommenden Passanten. Auch in New York, wo er
lange lebte und ihn nahezu jeder Kannte, stand Moondog an einer
Straßenecke:6. Avenue und 54. Straße.
Hardin, der auf Einladung von Tom "Tornado" Klatt nach Reck-
linghausen kam, wuchs im mittleren Westen der USA auf, erblindete
mit 16 Jahren, studierte klassische Musik und schrieb seine
Kompositionen in Blindenschrift. Er gab sich selbst im Jahre 1947 den
Namen Moondog in Gedenken an seinen Blindenhund, der den Mond
anbellte. Zu seinem Bekanntenkreis gehörten Arturo Toscanini, Igor
Strawinski, Leonard Bernstein, Charlie Parker, Frank Zappa, Marlon
Brando und viele andere. Seine Musik wurde von den New Yorker
Symphonikern ebenso wie von Rockgrößen wie Janis Joplin auf-
geführt. Er war rhythmisch im Jazz und melodisch und harmonisch in
der Klassike beheimatet. Seine Grabstätte liegt auf dem Zentralfriedhof
in Münster und wurde durch den österreichischen Künstler Ernst
Fuchs gestaltet.