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unrestricted exploitation - Choreographie: Dorothea Eitel
nominiert für den Stuttgarter Theaterpreis 2010
Das aktuelle Phänomen der (Selbst-) Ausbeutung im beruflichen Kontext - das nicht mehr Wertschätzen von Leistungen und der daraus resultierende Raubbau, den viele Menschen an sich begehen- wird tänzerisch und musikalisch hauptsächlich durch die Parameter Zeit und Kraft aufgegriffen: Um der Realität zu entsprechen wird mit rein physischen Mitteln gearbeitet, denn wir haben keinen Ersatzkörper, keine Extradepots, um Kraft zu tanken. Die Tänzer erfahren physische Limits und durchleben innerhalb des Stückes die verschiedenen Phasen von Bedarf, Erwartung, Anspruch, Raubbau, Verausgabung, Zusammenbruch, Regeneration und die Folge dieser Verkettung. Die eigens dafür entstandenen Kompositionen von Farang und Micki Summ wurden im engen Dialog mit den Tänzern entwickelt.
Zur gleichen Thematik entstanden 2010 die Texte“fürnixsprechen“ von Björn Klein, sowie das Gedicht „Herr Noelke“, die die Tanzperformance poetisch einleiten. Interpretiert werden sie von Jan F. Kurth.
2012 entwickelte das Duo MM-Soundsystem mit Jan F. (Stimme) und Matthias (Gitarren) Kurth unter dem Motto „Variables Kapital - Konkrete Arbeit: 30 Jahre Raubbau am Selbst" einen musikalischen Pro- sowie Epilog. Die Beiden spannen einen Bogen von Kraftwerk zum Spätwerk Neil Youngs via System of a Down und Marilyn Manson zwischen Technikschau, Healing Music und Agitprop.