Eine Veranstaltung zum Internationalen Frauen*kampftag
Corona und linke Kritik(un)fähigkeit, Teil 10
Organisiert von Anne Seeck, Peter Nowak [1], Gerhard Hanloser [2] und Elisabeth Voß [3].
Wir fragen: Ist die gesellschaftliche Linke straatstreu geworden und reiht sich ein ins "Gemeinsam gegen Corona"? Wir suchen kritisch-solidarische Perspektiven "von unten" gegen die Alternativlosigkeit "von oben". Denn vor Corona sind nicht alle gleich, im Gegenteil. [4]
In einem Kurzvortrag beleuchtet Anne Seeck, wie Frauen* in der Coronakrise besonders betroffen sind:
Die Arbeit von Frauen* ist wichtig, sie halten den Laden am Laufen, das wurde in der Pandemie sehr deutlich: "Systemrelevant" und trotzdem schlecht bezahlt in Krankenhäusern, in der Pflege und Erziehung, im Einzelhandel, bei Reinigungsdiensten oder unbezahlt in der Sorgearbeit zu Hause. Die Coronakrise wirft Frauen* in klassische Rollen zurück. Die Last der Maßnahmen hängt an ihnen. Als Alleinerziehende oder ältere Alleinstehende haben sie ein erhöhtes Armutsrisiko, mit dem Existenzdruck und der Isolation nimmt in Familien auch die häusliche Gewalt zu.
Ruth Luschnat [5] (Input OHNE KAMERA) ist seit Jahrzehnten als Feministin aktiv für den ökologischen Umbau. Mit ihrer Tätigkeit als Einzelfallhelferin und als homöopathisch Beratende für Menschen mit seelischen Leiden arbeitet sie an einem besseren System der Versorgung mit Hilfe natürlicher Wege zur Stärkung von Menschen.
Sie spricht über ihre Arbeit und ihre Aktivitäten, die getragen sind von der Überzeugung, dass Klimakatastrophe und Pflegenotstand beide aus dem selben Irrtum geboren sind. Wir sind Teil der Natur und wenn wir das nicht lernen als Menschheit, kann diese uns auch durch Pandemien reduzieren, damit wir den Planeten nicht tot kriegen.
Im Umgang mit Corona sieht Elisabeth Voß einen patriarchalen Rollback, dem sie feministische Perspektiven entgegensetzen möchte. Denn für ein gutes Leben für alle überall reicht es nicht aus, profitgetrieben kapitalistische Strukturen in allen Lebensbereichen zu überwinden. Das Patriarchat ist älter als der Kapitalismus und schafft immer wieder aufs Neue hierarchische Strukturen von Macht und Herrschaft. Die zeigen sich in allen Lebensbereichen, sind nicht zwangsläufig ans biologische Geschlecht gebunden, aber weltweit sind überwiegend Frauen* die Leidtragenden.
[1] freitag.de/autoren/peter-nowak
[2] freitag.de/autoren/ghanloser
[3] freitag.de/autoren/elisvoss
[4] elisabeth-voss.de/bereich/home/hidden-content-i/aktuelles/corona/
[5] ruth-luschnat.de/