"Es gibt einen ganz starken Strom der sozialen Revolution durch die Geschichte hindurch und was mich trägt ist das Bewußtsein davon. Es gibt diesen Reichtum an Bewegungen, an dem man sich orientieren kann und wo man weiss, da geht es weiter, es wird weitergehen und es wird zu einem guten Ende kommen." Zitat Detlef Hartmann aus diesem Gespräch.
Als Beitrag zu dem Pariser Commune Projekt PLACE INTERNATIONALE des FFT Düsseldorf lud Susanne Fasbender den Autor, Anwalt und sozialrevolutionären Aktivisten Detlef Hartmann zu einem Interview unter dem Titel "One big Union - Zur historischen Etwicklung linker Kämpfe" ein. Die Idee dazu entstand durch sein mit Christopher Wimmer gemeinsam geschriebenes Buch "Die Kommunen vor der Kommune 1879/71 - Lyon / Le Creusot / Marseille / Paris". place-internationale.fft-duesseldorf.de/
Mehr von und über Detlef Hartmann:
assoziation-a.de/buch/Hartmann_Krisen_Bd_2
materialien.org und de.wikipedia.org/wiki/Detlef_Hartmann
Kamera: Ruth Delattre Musik: chezmonplaisir.bandcamp.com/
brandfilme.org
Kapitel im Video:
1. Der Kampf gegen die eisernen Käfige der fordistischen Gesellschaft
1968 People's Park - Besetzung in Berkeley und die 1970er Jahre in der BRD
2. Leben als Sabotage - Kritische Auseinandersetzung mit der Marx'schen Orthodoxie
und technologischer Angriff
15:02
3. La Rue - Die Kommunen vor der Kommune - Die Pariser Kommune
31:52
4. Kurzer Exkurs - Klimaschutzregime und die Vertreibung indigener Völker
55:28
5. "Es trägt mich in die Zukunft" Der starke Strom der sozialen Revolution
58:33
6. Publikumsgespräch: Japan, Musik, Italienischer Operaismus und die Hambis
1:05:52
Detlef Hartmann gehört mit seinen heute 80 Lebensjahren zu den wenigen Aktivist*innen
der 68er Jahre, der das sozialrevolutionäre Projekt von damals bis heute verfolgt
und bis heute an Hausbesetzungen beteiligt ist, z.B. an der Besetzung der Zülpicher Strasse 290 in Köln. Mithilfe dieser Besetzung gelang es den Besetzer*innen vor einigen Jahren in einer Verhandlung mit der Stadt Köln Wohnraum für Geflüchtete zu schaffen.
Er studierte bis 1970 in Berkeley, nahm dort an den Vietnamprotesten teil, sowie 1969 am People’s Park, als Aktivist*innen einen ehemaligen Parkplatz auf dem Universitätsgelände besetzten und zu einem blühenden Park verwandelten.
Seit 1970 wieder in Deutschland nahm er an Häuserkämpfen und Besetzungen teil, 1977 wurde er als Rechtsanwalt tätig und übernahm die Strafverteidigung in zahlreichen Verfahren gegen linke Aktivist*innen, aber auch die Vertretung der Nebenklage in NS Kriegsverbrecherprozessen gegen Kurt Lischka, Ernst Heinrichsohn, Herbert Hagen 1979 und 2007 Heinrich Boere und 2013 Siert Bruins.
Er besetzte damals mit der Sozialistischen Selbsthilfe Köln eine Anzahl von Häusern als Beginn eines sozialrevolutionären Projekts gegen die Stadtsanierung und Vertreibung, das aber auch aus Kämpfen gegen Ausländerpolitik, Atompolitik, Militarisierung und gegen die NS-Erinnerungspolitik bestand. Begleitet von der Zeitschrift Autonomie – Materialien gegen die Fabrikgesellschaft, in der er und seine Mitstreiter*innen Autor*innen waren.
Aus der Praxis heraus entwickelten sie eine kritische Auseinandersetzung mit der Marxschen Orthodoxie und 1987 erschien das Buch Leben als Sabotage:
Das eigentliche Wissen in der Welt sei ein Gegenwissen, so sagt er, das von denen getragen wird, die von unten kämpfen, die die Bewegungen verkörpern und die Gewalt des Kapitalismus direkt und unmittelbar erfahren.