„The Radiation Protection Hat“ ist ein Minimusical als Videoclip, das auf Ideen zurückgreift, die Mikael Eriksson bereits 1986 im Rahmen seiner Ausstellung „Der Strahlenschutzhut“ in der Galerie My, Stockholm entwickelte. Diese Ausstellung mit Happeningcharakter war eine Reaktion auf die Katastrophe von Tschernobyl. Mittels einer kabarettistischen Naheinstellung der Welt, zum Zeitpunkt des Super-GAUs gelang es Eriksson, künstlerische Wertung und Form an die Präsentation eines Papp-Objekts zu delegieren, mit dem der Träger sich mit ein paar schnellen Handgriffen selbst im Maul des Todes platzieren konnte. Der Besucher sollte den Lachen ins Halse stecken bleiben. Das Vorzeigen der hilflosen wie sinnlosen, ja grotesken Selbstschutzregeln bei Atomkatastrophen enthielt den Kommentar: „The Radiation Protection Hat“ stellt ein Remake des ursprünglichen Ansatzes dar, umgesetzt mit den Malern Klaus Killisch und Nastasja Keller, die als Protagonistin der Ruck-Zuck-Schutzhut-Herstellung in auswegloser Situation eine lange Liste mit Namen von Heiligen herunter beten. Nach etwas sechs Minuten findet ein gelooptes Rhythmussample aus CANs „Halleluhwah“ Eingang in der Soundtrack und treibt Erikssons „Tanz an der Titanic“ seinen Höhepunkt zu.
Text von Christoph Tannert aus dem Ausstellungskatalog "Halleluhwah! Hommage a CAN" 2011
Cristoph Tannert ist Ausstellungsmacher und Autor. Seit 2000 Geschäftsführer und Projektleiter am Künstlerhaus Betanien, Berlin
CREDITS:
Jahr: 2011
Buch: Mikael Eriksson
Regie: Nastasja Keller
Kamera: Nastasja Keller
Schnitt: Mikael Eriksson
Postproduction: Mikael Eriksson
Musik: Mikael Eriksson, Nastasja Keller, Klaus Killisch, Jens Lohwieser, Christof Paschedaq
Stimme: Nastasja Keller
Soundtrack: Mikael Eriksson
Mitwirkende: Nastasja Keller, Klaus Killisch, Mikael Eriksson
Text: Nastasja Keller
Produktion: Mikael Eriksson, Nastasja Keller, Klaus Killisch / Berlin & London