Wir leben in relativer Freiheit, in Frieden und Sicherheit. Das ist ein Privileg. Als Künstler in Deutschland empfinden wir diese Freiheit als Auftrag. In dem Theaterprojekt „brothers in arms“ stellen wir die Frage: Wie kommt es dazu, dass junge Menschen heute den in allen Kulturen herrschenden Konsens „Du sollst nicht töten“ aufgeben und im Namen ihres Landes aufeinander schießen?
Wir gehen dieser Frage in zwei Ländern nach, in denen die Menschen nicht in Freiheit, Frieden und Sicherheit leben. Iran und Israel. Zwischen den beiden Ländern schwelt ein Konflikt, in dessen weiterem Verlauf ein Krieg nicht mehr ausgeschlossen ist. Wir haben keine Ahnung wie es ist, mit einem drohenden Krieg zu leben, der uns unweigerlich betreffen würde. Wir wollen nachvollziehen was Menschen in dieser Situation bewegt. Wir werden Menschen begegnen, deren Aufgabe und Beruf es ist, im Falle eines Krieges gegeneinander zu kämpfen.
Je drei deutsche Performer sprachen vor Ort im Iran und in Israel mit gleichaltrigen Soldaten und/oder Wehrdienstleistenden. Nun soll in Deutschland das Material durch Sprache/Text (Auszüge aus den Transskripten) und Bewegung/Choreografie (persönliche emotionale Erlebnisse) auf die Bühne übersetzt werden. Das Bühnenbild wird mit Videomapping erstellt, wodurch sich der sonst leere Raum variabel gestalten lässt. Wir stellen Denkmaterial zur Verfügung um neue Perspektiven zu öffnen.
Die Eskalation des Konflikts zwischen dem Iran und Israel wird seit Jahren immer wieder thematisiert. Der weitere Verlauf wird auch die Entwicklung dieses Projektes beeinflussen. Die Herausforderung liegt darin, eine moralische Grundfrage anhand eines konkreten und aktuellen Konflikts persönlich zu untersuchen.
Weitere Informationen: satellit-produktion.de