Kurzfassung: In Zusammenarbeit mit der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen ist dieser Filmbeitrag zu Computerspielen in der Jugendkultur entstanden. Zwei Kinder und ein Jugendlicher berichten von ihren Computerspielerfahrungen und reflektieren zu Gewalt in Spielen, exzessiver Nutzung und weiteren wichtigen Themen.
Langfassung: In dem halbstündigen Film "Computerspiele in der Jugendkultur" geben zwei Kinder (10 und 11 Jahre) und ein Jugendlicher (17 Jahre) einen differenzierten Einblick in die komplexe Welt ihrer Computerspiele. Sie berichten über ihre Lieblingsspiele, Computerspiele in ihrem Alltag, Unterschiede zwischen Spiel und Realität, Onlinewelten, die reales Geld kosten, Gewalt in Spielen, exzessives Computerspielen und über Computerspiele in der Jugendarbeit. Der Film zeigt, dass auch Kinder und Jugendliche eine reflektierte, differenzierte Betrachtungsweise in Bezug auf Computerspiele haben können.
Computer werden im Alltag der Interviewten außer zum Spielen auch zum Surfen, Kommunizieren mit Freunden und zum Arbeiten für die Schule verwendet. Diese Fähigkeiten werden in spielerischem Umgang mit dem Computer oft autodidaktisch erworben oder von Geschwistern, Freunden und Eltern beigebracht. Computerspiele sind eine beliebte Möglichkeit der Freizeitgestaltung. Sie bieten großen Handlungsspielraum und stetige Erfolge in ansprechenden digitalen Welten. Die meisten Computerspieler gehen aber noch anderen Hobbies wie zum Beispiel Fußballspielen nach. Die Erlebnisse bei digitalen und realen Fußballspielen unterscheiden sich stark: Das digitale Spiel berührt hauptsächlich visuelle und auditive Sinneswahrnehmungen. Beim realen Fußball braucht es körperliche Ausdauer und Geschicklichkeit, außerdem werden alle Sinneswahrnehmungen angesprochen.
Computerspiele sind ein wichtiges Gesprächsthema in der Jugendkultur, vor allem bei Jungen. Darüber hinaus können bei den Onlinespielen die Spiele selbst als Kommunikationsplattform genutzt werden, über die nicht nur spielrelevante Themen besprochen werden.
Ein weiteres Thema, das im Film besprochen wird, ist Gewalt in Computerspielen und die damit verknüpften Altersfreigaben. Bei Gewalt in Computerspielen differenzieren die Interviewten die Darstellung der Gewalt nach Realitätsnähe und Einbindung in das Spiel. Bei den Interviewten steht das Ausüben von Gewalt in den Spielen nicht im Mittelpunkt: In Online-Rollenspielen wie Runescape kommt es auf die Weiterentwicklung der Spielfigur und die Interaktion mit Freunden in einer Fantasywelt an. Kämpfe gegen andere Spielfiguren und vor allem gegen Monster oder Drachen werden von den Interviewten als unproblematisch angesehen.
Altersfreigaben können laut der Interviewten lästig sein, sind aber meistens nachvollziehbar und werden von ihnen als angemessen und notwendig erachtet.
In der Jugendarbeit wird darauf geachtet, dass Kinder und Jugendliche nur Spiele spielen, die ihrem Alter entsprechen. Die Spieldauer ist eingeschränkt, die Computerspieler müssen sich abwechseln und können viele andere Freizeitangebote wahrnehmen. Das Bereitstellen von Computern und Spielkonsolen stellt in der Jugendarbeit eine moderne Möglichkeit dar, mit Kindern und Jugendlichen in Kontakt zu treten und ihnen ein pädagogisches Umfeld mit einem breiten Freizeitangebot zu bieten.