Stell dir vor, es ist Paradies und du musst bleiben
„Viertel nach Eden“ beschäftigt sich mit den Abgründen eines alternden, verlassenen und zum Verkauf stehenden Paradieses. Die Hauptrollen spielen Orte, Objekte und Szenarien der Aussteigerinsel La Gomera. Jene werden zu Anschauungsobjekten,
Monumenten für eine Landschaft, in die sich die Spuren des Verfalls und der Regeneration durch die Natur sichtbar eingeschrieben haben. Das Paradies scheint nicht mehr das zu sein, was es einmal war, sondern nur eine Insel, die den Gesetzen von Wirtschaft und Gesellschaft unterworfen, und von der Sichtbarkeit kultureller
Spuren gezeichnet ist. Die Grenzen zwischen Dokumentation und Fiktion vermischen sich und bilden in einer symbolischen metaphorischen Bildsprache die Grundlage der filmischen Umsetzung von Auszügen einer imaginierten Landschaft. Ein umgekehrter Eskapismus, der zur Falle geworden ist und sich im ankommenden und gestrandeten Schiff, der Arche, wiederspiegelt, die ihre Rückreise nicht mehr antreten wird. Viertel nach Eden ist das Portait eines ausgebrannten Paradieses, dessen Bedeutung sich verändert hat oder schon immer eine andere gewesen ist. Menschen kommt die Kamera da am nächsten, wo sie auf Fotografien abgebildet
und für die Nachwelt festgehalten sind. Das Paradies hat ein Ablaufdatum. Ist es der Blick von außen nach innen oder der Blick von innen nach außen. Womöglich beides. Die Möglichkeit der Rettung scheitert. Die Erlösung bleibt aus und wird zu einer Auferstehung des nicht kontrollierbaren, zum Phantasma, zum Alltag.