Romeo Koyote Rosen setzt sich in ein Café. Die Haare zusammengebunden, ein dunkler Schnauz um die Lippen und Stöckelschuhe. So fühlt er sich am wohlsten. Weder Mann noch Frau zu sein, war keine bewusste Entscheidung, Romeo denkt nicht in diesen Kategorien. Für seine Identität hat er einen eigenen Ausdruck: Transform. Die Form kann sich verändern, das Geschlecht ist wandelbar. Wie Romeo ist auch Mir nicht in eine Schublade zu stecken. Er/Sie bezeichnet sich als Genderqueer, fühlt sich mehr Mann als Frau, mehr Mike als Mirjam. Abends einen Bart anzubringen, gibt Mir Ruhe und Sicherheit. Der Film nähert sich mit Feingefühl, Humor und Teilnahme den Protagonist_innen*. Es wird deutlich, welche (geschlechtliche) Bedeutung ein Bart und andere Körpermerkmale für die Protagonist_innen* und die Zuschauer_innen haben kann. Das Ritual des “Aufschnauzens” dient beiden Charakteren zur Verwischung der Geschlechtergrenzen. Auch die Filmemacherin erfährt während der Filmarbeit eine Erweiterung der Geschlechtsidentität am eigenen Leib.
Mehr zum Film hier: babettebuergi.com/weder-noch-mit-bart/